Ganzkörper-MRT
Mit der Magnetresonanztomographie (MRT, früher auch NMR – Kernspintomographie), ist unter komplettem Verzicht auf Röntgenstrahlung (anders als bei der Computertomographie oder der klassischen Röntgen-Aufnahme) die Darstellung des gesamten Körpers in einer einzigen Untersuchung mit Abbildung aller Organe und der großen Körpergefässe möglich.
Das Ganzkörper-MRT (GK-MRT) bietet den großen Vorteil, alle Organe des Körpers im Rahmen einer einzigen Check-up Untersuchung strahlungsfrei darzustellen.
- Durch die GK-MRT Untersuchung können frühzeitig Entzündungen, evtl. Tumor Erkrankungen noch im Frühstadium oder auch angeborene Fehlbildungen erkannt werden.
- Darüber hinaus wird die gesamte Wirbelsäule einschließlich der Bandscheiben abgebildet.
- Es kann das gesamte Gefäßsystem der großen Körperarterien (exklusive der Herzkranzgefäße) untersucht werden; was bei unserem Anspruch der Erkennung früher Atherosklerose besonders wichtig ist.
Die folgenden wichtigen Fragen treten häufig vor der Durchführung des MRT auf.
Wie lange dauert die Untersuchung?
Die Untersuchung wird in zwei unmittelbar hintereinander ablaufenden Phasen vorgenommen: Zunächst wird der gesamte Körper ohne Kontrastmittel untersucht. Nachfolgend wird das Kontrastmittel durch eine Kontrastmittelpumpe in langsamer Geschwindigkeit verabreicht. Auf Grund des großen Umfanges der zu untersuchenden Organe beim Ganzkörper MRT dauert die Untersuchung dennoch nicht länger als 45 Minuten. Sie können aber unter Umständen während der Untersuchung schlafen.
Können alle Organe ausreichend genau durch die Ganzkörper-MRT dargestellt werden?
Die MRT kann eigentlich alle Organe des Körpers in hervorragender Bildqualität darstellen. Einschränkungen bestehen lediglich bei Organen mit geringem Wassergehalt wie beispielsweise Knochen (Kalk), Lungen (Luft) und dem Magen-Darm-Trakt (Luft, Speisebrei).
Die Abbildung aller Organe im Ganzkörper MRT gibt einem hervorragenden Überblick über den Gesundheitszustand, muss aber bei auffälligen Befunden evtl. durch weitere und speziellere Untersuchungen komplettiert werden.
Ist die MRT-Untersuchung relativ laut?
Durch das Zu- und Wiederabschalten der Gradienten (s.o.) entstehen während der Untersuchung Klopfgeräusche von unterschiedlicher Intensität und Dauer. Diese für die Bildgebung erforderliche Lautstärke sind von Ihrer Intensität im stärksten Fall mit der Lautstärke einer Bohrmaschine vergleichbar, allerdings verfügen moderne MR-Tomographen bereits über einen sogenannten „silent mode“, der den Geräuschpegel signifikant absenkt. Zudem kann der Untersuchte einen Kopfhörer erhalten, ggf. auch mit Übertragung seiner Wunschmusik oder in jedem Falle einen „Ohrstöpsel“ für die Untersuchung einsetzen.
Warum wird ein Kontrastmittel über die Vene verabreicht?
Verschiedene Gewebe des Körpers werden durch das MRT manchmal in sehr ähnlichen Grautönen abgebildet. Hierbei hilft die Gabe eines Kontrastmittels bei der genaueren Differenzierung durch eine unterschiedlich kräftige oder eben sogar keine Kontrastmittelaufnahme der fraglichen Struktur. Ferner können die großen Körperarterien erst durch die Gabe von Kontrastmittel beurteilt werden, was aber sehr wichtig ist um eine Atherosklerose rechtzeitig entdecken zu können und nachfolgend frühzeitig Präventivmaßnahmen einzuleiten.
Generell werden Gadolinium-haltige Verbindungen als Kontrastmittel im MRT eingesetzt. Diese werden in fast allen Fällen auch von Allergikern sehr gut vertragen und binnen kürzester Zeit über die Nieren ausgeschieden. Viel seltener als im CT (nur circa 1 : 100.000 Fälle) kann es doch einmal zu allergischen Reaktionen in Form eines juckenden Hautausschlags kommen, was aber durch die Gabe von Anti-Allergie-Medikamenten schnell beherrscht werden kann. Die noch seltenere Schädigung der Nieren tritt ausschließlich bei einer vorbestehenden schweren Nierenschwäche auf. Aus diesem Grund wird vor jeder MRT – Untersuchung die Nierenfunktion mit Hilfe einer Blutabnahme getestet und Kontrastmittel auch nur dann gegeben, wenn die Nierenfunktion normal ist.
Ist das MRT-Kontrastmittel schädlich?
Es ist seit einigen Jahren bekannt, dass sogenannte lineare MRT Kontrastmittel auch noch nach Jahren in einem bestimmten Areal im Gehirn nachweisbar sind. Bisher sind dies jedoch reine Bildbefunde und keine wissenschaftliche Arbeit konnte diese in einen Zusammenhang mit Symptomen von Patienten in einen Zusammenhang bringen.
Vorsichtshalber wurden diese MRT Kontrastmittel jedoch vom Markt genommen. Wir haben diese Art von Kontrastmittel nicht verwendet.
Stattdessen kommen heute neuere sogenannte makrozyklische Kontrastmittel zur Anwendung. Auch wenn zwischenzeitlich auch für diese Kontrastmittel sehr viel geringere Ablagerungen nachgewiesen werden konnten, so ist hier immer das Risiko-Nutzen-Verhältnis im Auge zu behalten. Es werden Milliarden von MRT-Untersuchungen ohne Nachweis eines Schadens durchgeführt und gleichzeitig führt die zusätzliche Erkenntnis durch die Kontrastmittelgabe täglich zu oft lebensrettenden Diagnosen.
Wann darf das MRT nicht durchgeführt werden?
In den meisten Fällen kann ein MRT problemlos durchgeführt werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen bei denen man die Durchführung intensiv vorher überprüfen muss:
wenn ein Herzschrittmacher/Defibrillator implantiert wurde; Bemerkung: moderne Herzschrittmacher können von einem Kardiologen auf „Standby“ programmiert werden und müssen nach der Untersuchung wieder „reaktiviert“ werden, so dass heutzutage ein Herzschrittmacher kein 100%iger Ausschluss mehr für eine MRT darstellt.
andere elektronische Geräte wie cochlear implants oder Medikamentenpumpen können dazu führen, dass die MRT nicht durchgeführt werden kann.
Bringen Sie – sofern zutreffend – bitte in jedem Fall in Ihrem Besitz befindliche Gerätepässe mit oder klären Sie die Möglichkeit der Durchführung des MRT einfach vorher telefonisch mit uns ab.
Auch mechanische Fremdkörper wie Granatsplitter o.ä. können eine seltene Gegenanzeige für das MRT bedeuten. Gefährlich sind hierbei nur magnetische, eisenhaltige Fremdkörper, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu lebenswichtigen Organen befinden!
Unproblematisch sind im Allgemeinen hingegen im Knochen befindliche Gelenkprothesen, Schrauben, Platten oder Nägel neueren Datums, OP-Clips, Stents oder auch Zahnimplantate.
Prinzipiell steht aber natürlich immer die Sicherheit an erster Stelle, so dass bei vorliegenden Unklarheiten alternative Verfahren wie die Sonographie oder die Computertomographie zur Anwendung kommen.
Mit den heutigen MR-Tomographen kann eine Auflösung von bis zu einem Millimeter erzielt werden.
Das Prinzip der Magnetresonanztomographie
Das Prinzip der MRT besteht auf der Darstellung der Rotationsenergie der „Wasserstoffatome“ in den verschiedenen Körpergeweben unter Einbringung des menschlichen Körpers in ein statisches Magnetfeld, welches bis zum 120.000fachen der Erdanziehung entspricht (beim 3 Tesla MR-Tomographen). Dieses Magnetfeld wird durch das Einstrahlen von Radiowellen oder das Schalten sog. Gradienten (das bekannte „Hämmern“ des MRT) beeinflusst und die dabei entstehenden messbaren Veränderungen können letztlich in eine Bildinformation mit modernen Computersystemen umgerechnet werden.